Allgemeines und Anforderungen zum Tandemfliegen

Tandemfliegen mit einem Doppelsitzer-Gleitschirm ist bei den richtigen Wetterbedingungen ausgeübt sicherer als die Teilnahme im Straßenverkehr. Die modernen Schirme fliegen praktisch von alleine, sind sehr resistent gegen Störungen und zeigen ein gutmütiges Verhalten bei Klappern.

Der Gleitschirm liegt ausgebreitet auf dem Startplatz und erhält seinen Flügelform, indem Fahrtwind durch die Öffnungen vorne am Schirm eintritt. Es findet also ein kontrollierter Start statt, kein Springen ins Leere.

Der Pilot legt den Schirm vor dem Start sorgfältig auf dem Startplatz aus und sortiert die Leinen. erst wenn alles genau überprüft ist, wird der Pilot sich selbst und Dich über die Tragegurte am Schirm einhängen. Um sicherzugehen, dass nichts übersehen wird gibt es den Vorflugcheck und den Startcheck. Das sind einzelne Punkte, die der Pilot vor dem Start durchgeht. Beim Vorflugcheck schaut sich der Pilot das Wetter, das Gurtzeug mit Rettungsgerät, den Schirm selbst und die Tragegurte und Leinen an und trifft dann erst seine Startentscheidung. Unmittelbar vor dem Start überprüft er dann die letzten 5 Punkte: sich selbst und den Passagier (alle Gurte zu? etc.), noch einmal die Leinen (alle Leinen frei? etc.), den Schirm, den Luftraum und den Wind. Wenn nun diese Aspekte auch alle zufriedenstellend sind, wird gestartet. 

Starten

Der Pilot gibt das Kommando zum Start und es ist sehr wichtig, dass Du Dich an seine Anweisungen hältst. Du läufst mit ruhigen Schritten und mit Vorlage des Oberkörpers nach vorne bis der Pilot "warten" sagt. Du verlangsamst und auf das Kommando "lauf" oder "start" ziehst du so stark nach vorne, wie Du kannst. es ist wichtig, dass Du läufst, bis Ihr sicher abgehoben seid. Dann kannst Du Dich bequem ins Gurtzeug setzen und den Flug entspannt genießen.

Steuern

Das Fliegen kann ein sanftes Gleiten sein oder auch Action, je nachdem wie Du es möchtest. Der Pilot kann die Thermik zentrieren und Ihr steigt höher und könnt vielleicht sogar den Gipfel des Startberges überhöhen. Ein wunderbares Erlebnis, das Gipfelkreuz von oben zu sehen und den weiten Blick in die Berge zu genießen.

Der Gleitschirm ist sehr gut steuerbar und so sind auch spannende Manöver möglich, die Deinen Puls höher treiben und Dich ins Gurtzeug pressen.

Die Steuerung funktioniert über die Hinterkante des Schirms. Dort sind links und rechts Bremsleinen angebracht. Durch Zug an einer Seite wird die Hinterkante des Schirms auf der betreffenden Seite herabgezogen und dadurch wird der Schirm auf dieser Seite verlangsamt. Somit kommt eine Kurve zustande. Durch Gewichtsverlagerung wird die Kurve "schöner", also dynamischer und runder geflogen. 

Das Fliegen selbst ist nicht schwer und Du kannst bei ruhigen Bedingungen vielleicht sogar selbst steuern.

Landen

Das Landen mit dem Tandem-Gleitschirm ist meist sanft. Im Landeanflug baut der Pilot die restliche Höhe über dem Landeplatz ab und richtet seinen Endanflug gegen den Wind aus, damit der schirm bereits durch den Gegenwind langsamer wird. Kurz vor dem Boden bremst der Pilot dann mit den Steuerleinen immer stärker durch, bis Deine Füße den Boden berühren. Schon kurz vorher solltest du im Gurtzeug nach vorne rutschen, damit Du bei der Landung noch ein bis zwei Schritte mitgehen kannst. Der schirm fällt dann hinter dem Piloten zu Boden.

Schon hat Dich der Boden sicher wieder.